Wasser, Wasser – nichts als Wasser; von oben und von unten! Petrus meint es nicht besonders gut mit uns, als 13 tauchwillige Delphine und 7 Landratten an einem Samstag im November quer durch die Schweiz zum Genfer See fahren.
Das über 1000 Jahre alte Schloss Chillon, Veytaux, ist unser erstes Ziel. Majestätisch thront die Burg über dem Genfer See. Für unsere Nichttaucher ist eine Schlossbesichtigung angesagt. Die es lieber nass und kalt haben möchten, können rund um das Schloss ihrem Unterwasserhobby frönen. Oben ist die Sicht ganz passabel, aber ab 15 m wird’s trüb und milchig.
Als ganz besonderer Gag erwartet uns nach dem Tauchen ein Snack vom Feinsten, spendiert von Brigitte und Igor. Weiterfahrt zum Motel 13 Etoiles in St-Léonard, unser Quartier für eine Nacht. Geselliges Beisammensein in einer Pizzeria rundet den Abend ab.
Das eigentliche Highlight des Wochenendes ist der Höhlentauchgang am nächsten Morgen im Lac Souterrain, St-Léonard. Dem Publikum ist diese unterirdische Grotte seit 1943 zugänglich. Mit einer Gesamtfläche von 6’000 qm, einer Länge von 300 m und einer Breite von 20 m ist dieses Gewässer der grösste, natürliche und befahrbare unterirdische See Europas. Die Wassertemperatur beträgt konstant 11 °C. Mystisch wirkt die ausgeleuchtete Höhle und die höchstens 5 m Wassertiefe sind für uns Taucher eine echte Herausforderung, sind wir doch gezwungen, ständig so perfekt austariert zu sein, dass nicht das kleinste Wölkchen vom Boden aufgewirbelt wird. Einige Regenbogenforellen kreuzen unseren Weg. Weiter sind drei Wracks (gesunkene Touristenboote), eine Wand besetzt mit Gipskristallen und natürliche Formationen aus Gipsgestein die Highlights dieses Tauchgangs. Mit gut gefüllter Weste paddeln wir im «Rückenschwumm» zurück und geniessen zum Abschluss nochmals die mystische Stimmung dieser Grotte.
Ja, es war ein tolles Wochenende der ganz besonderen Art.
Brigitte sei herzlich gedankt für die Idee und die perfekte Durchführung.
Text
Sigrid Farner
Bilder
Brigitte, Igor, Erika, Sigrid